Das Samarkandische Hamam/ Badehaus


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Das samarkandische Badehaus ist ein Ort der Ruhe und der Entspannung, an dem die Musik so leise dahin plätschert wie die Tropfen des Wassers.
Wenn man ein solches Haus betritt wird er meist von einer der Badefrauen oder einem Bader mit einem Lächeln und einem Glas Tee im Empfangsraum des Bades empfangen (oft wird dort Apfeltee oder kalter Hibiskustee gereicht).
Dort warten oft schon weitere Gäste ohne Hast auf ihr Bad und naschen geröstete Kichererbsen oder Kleines Gebäck,oder auch Früchte.
Die großen Badehäuser bieten vor dem Bad oft Schlammpackungen mit heilender Erde die die Haut besonders schön zart und glatt macht und auch Narben glättet.
Wenn ein Platz im Bad frei wird , so wird man in den Baderaum geleitet. Dort wir einem ein Platz gezeigt an dem man sich in aller Privatsphähre entkleiden kann, wenn man dann im Bad sitzt das für einen gerichtet wurde ( Ganz nach seinen Wünschen mit den verschiedenen Rezepturen vielleicht mit Milch, Honig und Rosenblättern, oder mit Seifenflocken, Minzöl und Lavendelblüten).
Sobald man nach der Badefrau oder dem Bader ruft wird jemand kommen um einen zu baden und die Haare zu waschen, die Hornhaut von den Füßen zu entfernen die Nägel zu reinigen. Der ganze Körper wird zumeist mit einer Bürste oder einem Luffahandschuh kräftig abgerieben. Und mit Wassergüssen aus einer Schale werden Schmutz, Hautschüppchen und auch die Anspannung des Tages fortgespült. Danach wird die Badefrau dem Gast seinen Platz für die Massage zuweisen an den sie seinen Sachen gebracht hat um sich dann für einen Augenblick zurück zu ziehen bis der Gast sich bequem aus seinen Platz gebettet hat und erneut nach der Badefrau ruft. Sodann kommt sie seinen Rücken mit feinstem Mandelöl dem Rose, Sandelholz oder andere Wohlriechende Duftessenzen zugegeben wurden zu massieren ( in Samarkandischen Badehäusern wird nur Öl von bester Qualität verwendet) Der Gast bekommt auf Wunsch ( und auch gegen einen kleinen Aufpreis) auch eine Ganzkörpermassage, eine Fuß oder Handmassage oder eine Massage des Gesichtes.
Es ist mehr als unüblich das ein Bader oder eine Badefrau mit ins Bad steigt; von seiten des Gastes währe es eine Beleidigung des Hauses danach zu fragen denn er bringt damit zum Ausdruck das ihr/sein Wissen als Badefrau/Bader zu gering sind um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen und das er/sie besser Ihren/Seinen Körper feilbieten sollte. Ein solcher Gast stellt ein geachtetes Badehaus mit einem Etablissement des leichten Gewerbes gleich was den Badehausbesitzer nicht sehr erfreuen wird, den sie sind in der Gesellschaft Samarkands fast ebenso geachtet wie ein Hakim oder eine Hakima(Arzt). Ihr Wissen über die Verwendung der verschiedenen Öle und Duftstoffe ist zumeist sehr umfangreich.
Viele Gäste nutzen ihren Aufenthalt im Badehaus genauso wie den Besuch eines Teehauses gerne dazu Geschäfte zu tätigen und unterhalten sich in Leisem Ton im Empfangsraum oder im Zuber. Niemals wird ein Gast ein anderer/Fremder einfach hinzugefügt ohne vorher beide danach zu fragen, ob es ihnen auch recht sei. Wird das Badehaus von einem Gast komplett angemietet so meist zu etwas späterer Stunde (oft nach dem normalen Badehausbetrieb) hierfür engagiert der Besitzer des Badehauses auf Wunsch des Gastes oft auch eine Tänzerin oder nach Vermögen oder Ehrung auch eine Scharisade.
Zu manchen Zeiten ist das Badehaus nur für Frauen geöffnet, an solchen Tagen geht es dort schon mal etwas lauter und lustiger zu Meist ist dies vor einem Fest. Wenn die Frauen sich dort auch mit Henna bemalen lassen oder sie lassen sich dort für das Fest schminken und frisieren.